Assassin’s Creed Shadows: Claws of Awaji – Ein düsteres DLC mit echtem Biss

Manchmal wirst Du nicht als Held gefeiert, sondern als Gejagter durch den Dreck gezogen – genau dieses Gefühl vermittelt das neue DLC Claws of Awaji zu Assassin’s Creed Shadows. Und ja, wir konnten es bereits vor dem offiziellen Release am 16. September anspielen. Hier kommt alles, was Du wissen musst.


Willkommen zurück in der Welt von Assassin’s Creed Shadows

Nach einer kurzen Durststrecke meldet sich Assassin’s Creed Shadows mit einem frischen DLC zurück – und zwar mit einem, das nahtlos an das Hauptspiel anknüpft und inhaltlich genau dort einsetzt, wo viele von uns schon durch sind: nach dem Abspann.

Claws of Awaji entführt Dich auf die gleichnamige Insel Awaji, die links unten auf der Weltkarte liegt. Klingt erstmal unspektakulär, aber Ubisoft Bordeaux – das Studio hinter dem bekannten Zorn der Druiden-DLC für Valhalla – hat sich hier richtig ausgetobt. Und das merkt man von der ersten Minute an.


Story? Erstmal Nebensache

Die Geschichte bleibt – bewusst – vage. Es gibt Hinweise, Geheimnisse und interessante Figuren, aber Claws of Awaji will erstmal ein Gefühl vermitteln: Du bist kein unbesiegbarer Assassine mehr. Du bist ein Ziel. Und die ganze Insel scheint sich gegen Dich verschworen zu haben.

Du startest auf Awaji mit einer klaren Mission: Eine mysteriöse Shinobi befreien. Doch es dauert nicht lange, bis klar wird – irgendwas stimmt hier nicht. Schon früh in der Story kommt es zu einem Twist, der das Verhältnis zwischen Jäger und Gejagtem komplett umdreht. Du bist nicht mehr der dominante Attentäter – sondern ständig auf der Flucht.


Vier Gebiete, vier neue Antagonisten

Die Insel ist in vier Gebiete unterteilt, jedes davon kontrolliert von einem Herrscher mit eigener Persönlichkeit, eigenen Gegner-Archetypen und speziellen Herausforderungen. Diese Antagonisten sind nicht einfach nur „mehr vom Gleichen“ – sie bringen wirklich neue Gameplay-Ideen mit sich.

Beispiel: Spione, die Dich aus dem Hinterhalt observieren. Oder Samurai, die mit schweren Waffen auf Dich zurennen. Sie alle fühlen sich anders an – und das macht das DLC besonders.


Die neue Waffe: Der Bō-Stab

Einer der größten Stars im DLC ist ohne Frage der neue Bō-Stab. Diese traditionelle japanische Waffe bringt ein ganz eigenes Bewegungs- und Kampfsystem mit.

Du kannst zwischen drei Haltungen wechseln:

  • Hohe Haltung: ideal gegen Einzelgegner
  • Mittlere Haltung: Allrounder
  • Tiefe Haltung: perfekt gegen Gruppen

Das Wechseln zwischen diesen Haltungen in Echtzeit fühlt sich intuitiv und dynamisch an. Vor allem die tiefere Haltung mit weiten Schwüngen hat es uns angetan – sie fegt Gegner effektiv von den Beinen und macht vor allem bei größeren Feindgruppen ordentlich Laune.

Dazu kommen neue Fähigkeiten, wie etwa ein Windangriff, der alles in einem weißen Nebel verschwinden lässt. Visuell vielleicht nicht der Burner, aber gameplaytechnisch definitiv eine Bereicherung.


Ein Bosskampf wie kein anderer: Nowaki

Hervorheben muss man vor allem einen Bosskampf: Nowaki. Sie ist eine Scharfschützin, die Dich in einem düsteren Sumpf erwartet. Und der Kampf ist alles – außer gewöhnlich.

Du kannst sie nicht direkt angreifen. Stattdessen musst Du sie in einem Stealth-Kampf lokalisieren und austricksen. Überall stehen ihre Attrappen herum – greifen Du die falsche an, fliegt Dir eine Giftwolke um die Ohren und Nowaki weiß genau, wo Du bist. Ein Schuss, ein Kill.

Nur durch akustische Hinweise und genaues Beobachten kannst Du sie identifizieren. Tipp: Mit dem Fotomodus lässt sich der Trick teilweise umgehen – doch selbst das macht den Kampf nicht einfach. Wer hier durchkommt, verdient sich den Titel „Meister-Assassine“ wirklich.


Was gibt’s sonst noch?

Natürlich bringt das DLC auch neue Ausrüstung und Skills mit. Besonders spannend:

  • Zwei neue legendäre Bō-Stäbe – einer davon ist recht früh erhältlich, der andere vermutlich erst am Ende.
  • Neue Fähigkeiten für Yasuke – unter anderem für das lange Katana und die Naginata.
  • Ein neuer legendärer Teppo (Musketenwaffe): Little Helper heißt das Teil und vergiftet Gegner nach wenigen Treffern. Kombiniert mit dem Perk „Doppelte Kugeln“ besonders effektiv.

Und ja: Auch das Level-Cap wurde erhöht. Wer also gerne grindet, wird hier definitiv fündig.


Dichte statt Fläche

Die Map von Awaji ist nicht riesig – aber sie ist kompakt und vollgestopft mit Ereignissen. Ubisoft Bordeaux hat hier versucht, die Spielwelt dichter zu gestalten, statt sie einfach nur größer zu machen. Das zahlt sich aus. Fast jeder Schritt führt zu einem Event, einem Gegner oder einer spannenden Location.

Optisch erinnert vieles an die Hauptinsel, aber es gibt auch Unterschiede – vor allem in speziell gestalteten Gebieten, wo das Team kreativ mit Licht, Wetter und Atmosphäre spielt. Einige Orte wirken fast hexenhaft, mit einem Hauch Zorn der Druiden. Das ist stimmungsvoll und hebt sich angenehm ab.


Lohnt sich das?

Die große Frage: Lohnt sich Claws of Awaji?

  • Wenn Du das Hauptspiel geliebt hast und ohnehin vorbestellt hast: Ja, auf jeden Fall.
  • Wenn Du Assassin’s Creed Shadows durchgespielt hast und Lust auf mehr hast: Ebenfalls ja.
  • Wenn Du mit Shadows schon abgeschlossen hast und kein Interesse mehr hast: Vermutlich nicht.

Das DLC erfindet das Rad nicht neu – aber es liefert genau das, was ein gutes DLC leisten sollte: Mehr von dem, was gut war. Mit ein paar neuen Akzenten, einer frischen Waffe und einem richtig starken Bosskampf.


Unser Fazit

Claws of Awaji ist kein revolutionäres Kapitel in der Assassin’s Creed-Reihe – aber ein lohnenswertes. Es bringt neue Gegner, ein cleveres Design, eine interessante neue Waffe und einen der besten Bosskämpfe der jüngeren Seriengeschichte. Vor allem Nowaki bleibt im Gedächtnis.

Die düstere Atmosphäre, die clevere KI und die kompakte Welt machen das Ganze zu einem intensiven Erlebnis, das Lust auf mehr macht. Und mehr könnte schon bald kommen, denn ein Teil des Contents unterliegt noch dem NDA und darf noch nicht besprochen werden. Da steht uns also noch einiges bevor.


Bis zum nächsten Artikel auf Gametasy.

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