Warum sich das neue AC Shadows DLC wirklich lohnt

Mit voller Wucht katapultiert uns Ubisoft zurück nach Awaji – und was auf den ersten Blick wie „nur ein weiteres DLC“ aussieht, entpuppt sich schnell als intensives Highlight, das sowohl die Geschichte von Assassin’s Creed Shadows als auch das Gameplay spürbar bereichert.


Ein kleiner Zeitsprung mit großer Wirkung

Pünktlich um 14 Uhr erscheint das neue DLC „Claws of Awaji“ – und wir haben es bereits komplett durchgespielt. Was direkt auffällt: Das DLC bietet einen ungewöhnlichen Einstieg. Eine einzige, kurze, aber intensive Mission entführt Dich in einen Sidescroller, der fast ein wenig an Prince of Persia oder AC Chronicles erinnert. Nur 10 bis 12 Minuten dauert dieser Abschnitt, aber er sorgt für einen erfrischenden Wechsel im Gameplay und zeigt: Hier hat sich jemand Gedanken gemacht.

Doch bevor Du denkst, das Ganze sei nur ein Gimmick – es geht gleich weiter auf der Insel Awaji, die Du diesmal über ein Teleport-Feature erreichst. Kein langes Bootfahren, keine Umwege. Die Leaks haben also recht behalten – willkommen auf Awaji!


Vier Zonen, vier Bosse, viermal Spannung pur

Das DLC ist in vier Gebiete aufgeteilt, und jedes davon hat einen eigenen Boss – und genau diese Kämpfe sind das absolute Highlight.

Der Bosskampf gegen Tomeji:

Ein wilder Mix aus Strategie, Build-Optimierung und echtem Soulslike-Feeling. Du kannst seine komplette Gang ausschalten, bevor Du Dich ihm direkt stellst – oder alles auf einmal machen und Dich durchbeißen. Schwierig? Absolut. Aber auch verdammt befriedigend.

Nowaki – der Stealth-Boss:

Einer der kreativsten Bossfights der AC-Geschichte. Du bist in einer Arena voller Puppen, und musst herausfinden, welche die echte Nowaki ist. Mit dem Fotomodus lässt sich das ein wenig „cheesen“, aber hey – kreative Lösungen gehören bei Assassinen zum Alltag.

Und das ist das Schöne: Jeder Boss bietet eine andere Herausforderung, und oft musst Du gar nicht kämpfen – Schleichen, Täuschen, Taktieren: All das wird belohnt.


Die Story: Weniger Quantität, mehr Bedeutung

Erwartet keine epische 20-Stunden-Kampagne. Die Geschichte ist überschaubar, aber sie hat Gewicht. Im Fokus steht Naoe und ihre Mutter. Endlich erfahren wir mehr über ihre Vergangenheit und deren Verbindung zur Hauptgeschichte. Auch Yasuke ist wieder dabei, spielt jedoch eher eine Nebenrolle.

Was dieses DLC aber besonders macht: Es schließt die Geschichte nicht einfach ab, sondern bringt echte Antworten – ähnlich wie Legacy of the First Blade bei AC Odyssey. Du erfährst, was es mit den roten Kästchen auf sich hat und wie Naoes Mutter ins Gesamtbild passt. Keine Filler-Story, sondern echter, relevanter Content.


Neuerungen im Gameplay: Es wird blutig – und kreativ

Ein großes Plus: Die neuen Mechaniken, die das DLC (und auch der dazugehörige Patch) ins Spiel bringen. Hier eine kleine Auswahl:

  • Kettenattentate mit dem Bō-Stab– bis zu vier Ziele hintereinander eliminieren.
  • Neue Fähigkeiten für den Bō-Stab – darunter eine, die Gegner-Rüstung in einem Zug zerstört.
  • Neue legendäre Waffen – wie „Gleichheit“, eine besondere Variante des Bō.

Gerade mit Naoe fühlt sich das alles unfassbar befriedigend an. Die Kombi aus Schleichangriffen, Adrenalin-geladenen Kills und cleverem Gear-Management bringt frischen Wind ins Gameplay.


Neues Gear – und wo Du es findest

Für Sammler gibt’s natürlich auch wieder ordentlich was zu tun. Einige Highlights:

  • Stirnband des Bōmeisters: Ermöglicht ein weiteres Ziel beim Kettenattentat.
  • Montur des Bōmeisters: +50% Schaden gegen Gegner bei voller Gesundheit.

Diese Items findest Du in Yura (rechts unten auf der Karte), in der Burg und bei der Atakebune. Außerdem gibt’s zwei neue Bō-Stäbe sowie neue Ausrüstung für Yasuke – auch wenn Letztere eher zweitrangig ist.


Atmosphäre & Worldbuilding: Schön wie eh und je

Grafisch macht Awaji einiges her. Besonders zur goldenen Stunde zeigt sich die Insel von ihrer schönsten Seite. Mit dem neuen Tag-Nacht-Wechsel entstehen immer wieder einzigartige Stimmungen – vor allem bei Sonnenuntergang wirkt alles fast schon mystisch.

Was uns auch gefallen hat: Das Puppenspiel, das neue Gegnertypen und die kleinen Open-World-Details. Alles fühlt sich organisch an, als wäre die Insel schon immer Teil der AC-Welt gewesen.


Lohnt sich das DLC?

Die große Frage am Ende: Solltest Du es spielen?

Ja, wenn Du:

  • AC Shadows mochtest
  • wissen willst, wie es mit Naoe weitergeht
  • Lust auf clevere Bosskämpfe hast
  • motiviert bist, neue Builds auszuprobieren
  • ein Fan von taktischen Stealth-Missionen bist

Nein, wenn Du:

  • das Hauptspiel eher meh fandest
  • keine Lust hast, alles durchzuspielen, um das DLC freizuschalten
  • denkst: „Noch mehr AC Shadows? Nö, danke.“

Denn: Um überhaupt ins DLC zu kommen, musst Du alle Hauptquests von Yasuke und Naoe abgeschlossen haben – plus das wahre Bakufu. Kein Shortcut. Das ist zwar eine gewisse Einstiegshürde, sorgt aber auch dafür, dass das DLC nahtlos in die Geschichte eingebettet ist.


Fazit: Kurzes DLC, große Wirkung

„Claws of Awaji“ ist kein riesiges Add-on – aber es ist ein verdammt gutes. Mit knackigen Bosskämpfen, cleveren Mechaniken und einer Story, die tatsächlich etwas bedeutet, beweist Ubisoft einmal mehr, dass DLCs mehr sein können als nur „mehr vom Selben“.

Wenn Du noch ein letztes Mal in die Schatten abtauchen willst, dann ist jetzt der perfekte Moment. Und wer weiß – vielleicht ist es auch nur der Auftakt zu etwas Größerem?


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