Es gibt kaum ein Thema, das die Gaming-Community so regelmäßig auf die Palme bringt wie Mikrotransaktionen – und auch Assassin’s Creed Shadows bleibt davon nicht verschont. Ubisoft hat gleich zum Start ein fettes kosmetisches und gleichzeitig gameplayrelevantes Paket geschnürt, das sogenannte Gashadokuro Pack. Doch lohnt sich der Kauf? Oder ist das alles nur schicker Firlefanz mit Pay-to-Win-Beigeschmack? Genau das schauen wir uns jetzt mal ganz in Ruhe an – für Dich getestet, damit Du Dein Geld nicht gleich beim ersten Pack verpulverst.

Was kostet der Spaß?
Fangen wir mit dem Preis an: Rund 20 Euro werden für das Gashadokuro Pack fällig – vorausgesetzt, Du hast vorher keine Gratis-Inhalte aus dem Helix Store eingesackt. Wenn doch, bekommst Du zumindest einen kleinen Rabatt. Immerhin. Früher war das nicht so, inzwischen wird das immerhin berücksichtigt. Kleine Verbesserung am Rande.

Die Optik: Düster, abgefahren – und ein bisschen drüber
Die Ästhetik des Packs ist definitiv ein Hingucker. Dunkel, düster und stilistisch irgendwo zwischen Witcher und Vikings. Besonders in nächtlicher Umgebung oder im Schneefall macht das ganze Set einiges her. Allerdings: So richtig zum Setting von Assassin’s Creed Shadows, das eigentlich auf eine geerdete Samurai-Atmosphäre setzt, passt das Paket eher weniger. Vor allem das Reittier wirkt mit seinem übertriebenen Design fast schon wie aus einem anderen Spiel.
Die Items im Detail – von „nett“ bis „komplett overpowered“
Das Gashadokuro Pack bringt gleich mehrere Ausrüstungsgegenstände mit, die nicht nur stylisch aussehen, sondern auch richtig reinhauen. Aber schauen wir sie uns einzeln an:
Für Naoe – Die Schattenmeisterin
1. Ross der verlorenen Seelen (Reittier)
Ein düsteres Pferd mit grausiger Fratze – stylisch, aber rein kosmetisch. Muss man mögen.

2. Knochen des gefallenen Kriegers (Talisman)
+25% Schaden und -16% Abklingzeit auf verbündete Fähigkeiten – nicht schlecht, aber eher situativ nützlich. Wer auf Verbündete verzichtet, hat hier wenig Mehrwert.

3. Robe der Zornigen (Brustteil)
Der absolute Gamechanger! Wenn Du liegst oder duckst, wirst Du nach 2 Sekunden unsichtbar. Klingt stark? Ist es auch. In Stealth-Situationen macht Dich das quasi zum Ninja-Gott. Kombiniert mit Rauchbomben oder Ablenkungsmanövern bist Du im Nu verschwunden – OP!

4. Kapuze der Zornigen (Kopfteil)
+50% Schaden mit Hilfsmitteln außerhalb des Kampfes. Besonders mit einer Kunai-Skillung wird das absurd stark. Kunai, die vorher drei oder vier Lebensbalken weghauen, reißen jetzt locker sechs – und mit Attentatsboni wird’s richtig wild.

5. Knochengeschnitztes Katana (Waffe)
100% Volltrefferchance – aber nur nach 5 Sekunden ohne Angriff. Klingt gut, ist in der Praxis aber eher enttäuschend. Im offenen Kampf kaum nutzbar. Eher ein nettes Add-on für den ersten Schlag aus dem Schatten.

👉 Fazit für Naoe:
Die Brust und Kapuze sind das Herzstück dieses Sets. Wer auf Stealth und Hilfsmittel steht, wird hiermit eine der stärksten Kombinationen im Spiel finden. Besonders für Kunai-Spieler:innen ist das Set ein absoluter Traum – fast schon zu gut, um wahr zu sein.
Für Yasuke – Der kräftige Kämpfer
Auch Yasuke geht nicht leer aus und bekommt ebenfalls ein paar mächtige Tools:
1. Brustteil – Giftwolke durch Parade
Triggert beim erfolgreichen Parieren eine Giftwolke – genial in Kombination mit Yasukes Fähigkeit, auch unblockbare Angriffe zu parieren. Extrem starker Effekt, besonders in moblastigen Kämpfen.
2. Talisman – Knochen des gefallenen Kriegers
Haltungsangriffe vergiften den Gegner und werden bei Vergiftung direkt aufgeladen. In der Praxis bedeutet das: Einmal Gift ausgelöst, kannst Du quasi durchspammen.
3. Knochennaginata (Waffe)
Bei Treffern auf vergiftete Gegner stellt sie Gesundheit wieder her. Und da Du fast durchgehend Gift auf dem Gegner hast, wird Heilung zum Selbstläufer – Mahlzeiten brauchst Du kaum noch.
👉 Fazit für Yasuke:
Die Kombination aus Gift, Heilung und dauerhaft aufgeladenen Haltungsangriffen macht Yasuke zur Dampfwalze im Nahkampf. Auch wenn’s nicht ganz mein persönlicher Lieblings-Build ist – effektiv ist das Ganze allemal.
Fair oder fragwürdig?
So cool die Items auch sind – die Frage bleibt: Sollten solche Power-Gegenstände wirklich hinter einer Paywall stecken?
Rein gameplaytechnisch hast Du durch das Set einen deutlichen Vorteil, vor allem im Early- bis Midgame. Dass es sich um ein reines Singleplayer-Spiel handelt, entschärft die Sache etwas – aber man kann trotzdem zurecht sagen: Hier wird Spielspaß gegen Geld getauscht.
Was uns stört: Spieler:innen, die das Spiel ohne Zusatzkosten erleben wollen, werden nicht nur um ein paar Skins gebracht – sie verpassen auch spielentscheidende Fähigkeiten, die das Game massiv vereinfachen können.
Fazit: 20 Euro für Godmode – lohnen sich die Mikrotransaktionen?
Ja, wenn Du das Spiel ohnehin durchzocken willst, auf Stealth oder Power-Fantasy stehst und Dir einfach mal den absoluten Overkill gönnen willst. Die Kombos mit Kunai, Unsichtbarkeit und Selbstheilung sind schlicht lächerlich stark – das Spiel wird fast schon zu einfach.
Nein, wenn Du ein balanciertes Erlebnis suchst oder grundsätzlich gegen Mikrotransaktionen in Vollpreisspielen bist.
Am Ende bleibt die bittere Wahrheit: Die Mikrotransaktionen in Assassin’s Creed Shadows sind optional – aber sie verändern das Spielgefühl enorm. Und das für 20 Euro. Ob Du’s Dir gönnst oder nicht, bleibt natürlich Dir überlassen – aber jetzt weißt Du zumindest, was Du bekommst.
Bis zum nächsten Artikel auf Gametasy.