Japan, Ninjas, Samurai und zwei spielbare Charaktere – Assassin’s Creed Shadows hat eine Menge Hype ausgelöst. Aber hält es auch, was es verspricht? Nach über 50 Stunden Spielzeit auf verschiedensten Plattformen, von einer RTX 4080 bis hin zur PS5, gibt es einiges zu erzählen.

Eine riesige Open World, aber nicht überwältigend
Die Open World ist riesig, aber sie fühlt sich nicht so überfordernd an wie Assassin’s Creed Valhalla. Stattdessen orientiert sich das Spiel eher an Odyssey und Origins – ein guter Mix aus strukturierter Erkundung und immersiver Welt. Das wohl markanteste Feature: Jahreszeitenwechsel. Jede Jahreszeit hat zwei Zustände, zum Beispiel Frühling und Spätfrühling. Ein kompletter Zyklus dauert etwa zweieinhalb Stunden, während Tag-Nacht-Zyklen jeweils 50 Minuten andauern.
Besonderer Clou: Plündern lohnt sich nicht mehr dauerhaft. Der Loot regeneriert sich je nach Jahreszeit, was bedeutet, dass du nach einiger Zeit an bekannte Orte zurückkehren kannst, um erneut Beute zu machen. Eine coole Mechanik, die die Welt lebendig wirken lässt.
Visuell beeindruckt Shadows auf allen Plattformen – besonders im Winter, wenn die Landschaften in Schnee gehüllt sind und Wurfsterne auf vereisten Seen steckenbleiben. Die Umgebungszerstörung bringt zusätzliche Immersion, denn Gegner können sich tatsächlich durch Büsche hacken oder du kannst Mauern zertrümmern, um neue Wege freizulegen.

Story – Ubisoft bleibt sich treu
Erwartest du eine bahnbrechende, revolutionäre Story? Dann wird Shadows dich eher auf dem Boden der Tatsachen lassen. Es bleibt eine klassische Ubisoft-Story, die solide erzählt ist, aber keine Welt bewegt.
Interessant sind jedoch die unterschiedlichen Story-Stränge für die beiden spielbaren Charaktere:
- Naoe ist tief in der Assassinen-Geschichte verwurzelt.
- Yasuke hat seine ganz eigene Reise als starker Samurai.
Besonders cool: Manche Story-Sequenzen werden direkt in die Open-World-Aktivitäten eingebettet, sodass du z. B. nach einer Meditation mit Naoe eine spezielle Cutscene freischalten kannst. Aber Vorsicht: Du kannst keine Entscheidungen treffen, die das Spiel wirklich beeinflussen. Die Wahlmöglichkeiten sind eher kosmetischer Natur und ziemlich vorhersehbar.
Für Romantik-Fans gibt es wieder Romanzen für beide Charaktere, aber diese sind nicht so bedeutungsvoll wie in Odyssey.

Charaktere: Naoe oder Yasuke – Wen solltest du spielen?
Die größte Neuerung in Shadows sind die zwei spielbaren Charaktere.
- Naoe ist die ultimative Assassinin – flink, tödlich und perfekt für Stealth-Gameplay.
- Yasuke ist eine absolute Dampfwalze – im offenen Kampf dominiert er mit seiner puren Stärke.
Der Clou: Du kannst dich fast komplett auf einen Charakter fokussieren. Naoe fühlt sich wie die beste Assassinin in einem AC-Spiel an. Du kannst Kunai werfen, One-Shot-Attentate ausführen und spektakuläre Doppelmorde durchführen. Offene Kämpfe sind aber gnadenlos schwer mit ihr – wie es sich für eine echte Assassinin gehört.
Yasuke hingegen ist ein menschlicher Panzer. Er ist so stark, dass er fast wie ein Cheat-Code wirkt – wo Naoe fünfmal stirbt, walzt Yasuke einfach alles nieder. Cool ist, dass du zwischen beiden wechseln kannst, um Missionen unterschiedlich anzugehen: Erst mit Naoe infiltrieren, dann mit Yasuke alle im offenen Kampf plattmachen.

Kampfsystem & Progression – Viel Auswahl, viel Strategie
Das Kampfsystem bietet jede Menge Waffen und Build-Möglichkeiten.
- Naoe kann mit Katana, Kusarigama und Tanto kämpfen.
- Yasuke dominiert mit Katana, Naginata und dem massiven Kanabo (Keule).
Jede Waffe hat spezielle Fähigkeiten, und durch das Skill-System kannst du deine bevorzugte Spielweise weiter ausbauen. Der Skilltree ist in allgemeine Fähigkeiten und waffenspezifische Skills unterteilt, wodurch du richtig tief in die Charakter-Progression eintauchen kannst.
Dazu kommt das neue zweistufige Level-System:
- Kenntnispunkte bekommst du durch Level-Ups und Quests.
- Wissenspunkte erhältst du durch Erkundung und spezielle Aktivitäten.
Das bedeutet, dass du nicht nur stupides Grinden betreiben musst, sondern auch belohnt wirst, wenn du die Welt erkundest.
Übrigens: Assassinen-Hütten (Kakurega) dienen als Quest-Hubs und bieten wiederholbare Missionen, die sich mit jeder Jahreszeit verändern.

Open-World-Gameplay – Ubisoft bleibt sich treu
Wer gehofft hat, dass Ubisoft sich komplett von seiner klassischen „Aussichtspunkte und Fragezeichen“-Formel verabschiedet hat, wird enttäuscht sein. Die Karte füllt sich immer noch mit hunderte von Markern, sobald du einen Aussichtspunkt synchronisierst.
Neu ist, dass du keine Meditationsfunktion mehr hast, um die Tageszeit zu ändern – Tag und Nacht sind festgelegt. Außerdem gibt es ein Verstecksystem, das du selbst gestalten kannst, ähnlich wie in Valhalla. Dort kannst du Gebäude bauen, die bestimmte Vorteile bringen, und deine Umgebung mit Dekorationen verschönern.
Ein weiteres cooles Feature ist das Zeichnen von Tieren – eine Nebenaktivität, bei der du dich anschleichen musst, um Skizzen für deine Siedlung zu sammeln.

Technik & Performance – Das schönste Assassin’s Creed aller Zeiten?
Grafisch ist Shadows ein absolutes Brett. Die Landschaften, besonders mit Raytracing auf einem High-End-PC, sehen umwerfend aus. Auch auf PS5 sieht es top aus, wobei der Performance-Modus mit 60 FPS absolut empfehlenswert ist.
Allerdings gibt es noch einige Bugs – keine Gamebreaker, aber kleinere technische Probleme, die Ubisoft hoffentlich mit Patches fixt.

Animus Hub & Mikrotransaktionen
Ja, Shadows hat einen Animus Hub, der eine Mischung aus Battle Pass und Ubisoft Connect ist.
- Du kannst dort wöchentliche Challenges abschließen, um kosmetische Items freizuschalten.
- Mikrotransaktionen gibt es wieder, aber du kannst viele Items auch durch das Spielen kostenlos freischalten.
Außerdem gibt es eine Arena, in der du in Kämpfen dein Können testen kannst – allerdings ist sie nicht ganz so gut wie in Origins.

Fazit: Das beste Assassin’s Creed seit Origins?
Ubisoft hat es endlich wieder geschafft: Assassin’s Creed Shadows fühlt sich wie das beste AC seit Origins an.
✅ Das Beste aus Odyssey und Origins vereint
✅ Fantastische Open World mit Jahreszeitenwechsel
✅ Naoe bringt echtes Assassinen-Feeling zurück
✅ Yasuke ist eine Kampfmaschine für Fans offener Kämpfe
✅ Sehr viele Build-Möglichkeiten für Charaktere
❌ Ubisoft-Formel mit vielen Icons bleibt bestehen
❌ Story bleibt Standardkost
❌ Mikrotransaktionen und Battle Pass-ähnliches System
Meine Wertung: 8,9/10 – Ein Muss für AC-Fans, die Odyssey und Origins mochten!
Hat dich Valhalla überfordert? Dann ist Shadows genau dein Ding. Hast du Odyssey und Origins gehasst? Dann lass lieber die Finger davon.
In jedem Fall: Ubisoft kann es noch!
Bis zum nächsten Artikel auf Gametasy.