Zwei Spiele, zwei Ansätze: Was erwartet uns?

Ubisoft verfolgt derzeit zwei unterschiedliche Projekte:

  1. Far Cry 7 (Codename: Blackbird)
    Im Mittelpunkt steht ein spannendes Szenario, das sich um die Rettung von Familienmitgliedern dreht. Klingt erstmal klassisch, aber hier kommt der Clou: Das Spiel wird nicht-linear. Das bedeutet, du entscheidest, welche Familienmitglieder du in welcher Reihenfolge rettest. Durch Befragungen von Gegnern sammelst du Informationen, die dich zu deinem Ziel führen. Aber Vorsicht: Deine Feinde können lügen! Das sorgt für spannende Wendungen und viel Replay-Potenzial.Noch interessanter wird es durch den integrierten Timer: Du hast 24 reale Stunden Zeit (umgerechnet 72 Stunden im Spiel), um deine Mission abzuschließen. Schaffst du es nicht, ist das Spiel vorbei – oder es eröffnet sich eine völlig neue Dynamik, bei der du dich an den Gegnern rächen kannst.
  2. Maveric
    Hier setzt Ubisoft auf ein ganz anderes Konzept: Einen Extraction-Based-Shooter, der in der Wildnis Alaskas spielt. PvP-Action, gefährliche Tiere und ein erbarmungsloses Wetter machen Maveric zu einem intensiven Survival-Abenteuer. Mit diesen Elementen scheint Ubisoft auf den Trend von Extraction-Shootern wie Escape from Tarkov aufzuspringen – allerdings mit einer großen Frage: Ist der Hype nicht längst vorbei? Ubisoft kommt oft zu spät zu solchen Trends, was in der Vergangenheit bereits zu Flops geführt hat. Trotzdem könnte das Setting im Far Cry-Universum spannend genug sein, um Spieler zu fesseln.

Frisches Gameplay und neue Mechaniken

Neben dem Story- und Genre-Wechsel wird auch am Gameplay geschraubt. Far Cry 7 soll sich deutlich dynamischer anfühlen, mit neuen Bewegungsmechaniken wie taktischem Sprinten, Sliding und Rollen. Diese Änderungen könnten das oft als “clunky” empfundene Movement der Vorgänger deutlich aufwerten.

Auch das Inventarsystem bekommt ein Upgrade, um besser auf die neuen Herausforderungen zugeschnitten zu sein. Die beiden Projekte – Blackbird und Maveric – teilen sich hier offenbar einige Features, was die Entwicklung effizienter macht. Trotzdem bleibt abzuwarten, wie gut diese Elemente am Ende zusammenpassen.


Ubisoft: Risikobereit oder vorsichtig?

Ubisoft steht momentan unter Druck. Nach hohen Verlusten im letzten Jahr und einer Menge Kritik für unfertige Spiele wie Assassin’s Creed: Unity oder Ghost Recon: Breakpoint scheint das Unternehmen nun vorsichtiger zu sein. Der Entwicklungszeitraum für Far Cry 7 und Maveric wurde auf 2026 verschoben, um sicherzustellen, dass die Spiele ausgereift auf den Markt kommen. Eine kluge Entscheidung, die hoffentlich den Trend zu unfertigen Veröffentlichungen beendet.

Doch warum überhaupt so große Veränderungen? Die Antwort liegt wohl im Feedback der Community: Während die klassische Far Cry-Formel bei vielen Fans immer noch beliebt ist, gab es zunehmend Kritik an mangelnder Innovation. Ubisoft versucht nun, einen Mittelweg zu finden: Einerseits sollen neue Ideen eingebaut werden, andererseits möchte man die Identität des Franchises bewahren. Ob das gelingt, wird sich zeigen.


Ein nicht-lineares Abenteuer mit Potenzial

Besonders spannend ist die nicht-lineare Struktur von Far Cry 7. Die Möglichkeit, Gegner zu verhören und dabei möglicherweise in die Irre geführt zu werden, könnte für eine intensive Spielerfahrung sorgen. Ubisoft hat hier die Chance, mit dynamischen NPC-Interaktionen und variablen Missionsverläufen ein völlig neues Level an Immersion zu erreichen. Spieler könnten gezwungen sein, ihre Entscheidungen zu überdenken und unterschiedliche Taktiken auszuprobieren.

Das große Fragezeichen bleibt jedoch: Kann Ubisoft das alles umsetzen? Dynamische Systeme sind teuer und aufwendig in der Entwicklung. Angesichts der finanziellen Lage des Unternehmens bleibt fraglich, wie viel Ressourcen tatsächlich in Far Cry gesteckt werden können, ohne andere erfolgreiche Marken wie Assassin’s Creed oder Rainbow Six zu vernachlässigen.


Fazit: Mut zur Veränderung

Mit Far Cry 7 wagt Ubisoft einen mutigen Schritt in eine neue Richtung. Die nicht-lineare Story, die dynamischen Gameplay-Elemente und die technische Weiterentwicklung auf der Snowdrop-Engine machen Hoffnung auf ein frisches und aufregendes Spielerlebnis. Gleichzeitig bleibt die Sorge, ob Ubisoft diese ambitionierten Ideen tatsächlich in die Tat umsetzen kann.

Eines ist sicher: Die Erwartungen an Far Cry 7 sind hoch. Fans und Kritiker gleichermaßen hoffen auf ein Spiel, das Innovation und Tradition erfolgreich vereint. Ob Ubisoft dieses Kunststück gelingt, werden wir spätestens 2026 sehen.

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